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Einträge 2021

Heute hatte ich musikalischen Besuch im Studio: Tilman Agueras. Tilman ist Gitarrist, Veranstaltungstechniker und Toningenieur. Ich kenne ihn bereits seit über zehn Jahren. Da wir beide leidenschaftliche Musiker sind und uns für Technik rund um die Bühne begeistern, geht uns bei Treffen nie der Gesprächsstoff aus. Einzig, bis auf wenige Ausnahmen, sind unsere Musikgeschmäcker recht unterschiedlich. Daher ging ich, objektiv gesehen, nicht davon aus, dass es jemals zu einer Zusammenarbeit käme. Aber  manchmal, wie der Zufall es will, kommt es anders.

Seit einigen Wochen stehen nun Arrangements und die Vorproduktion der neuen Songs an. Ab und zu stelle ich meine Demos auch meinen Gästen vor. Auch Tilman. Beim Abspielen einer Funk-Nummer, bot er mir spontan an, die Gitarren dafür einzuspielen. Er liebt die Funkmusik und ihm fielen sofort einige Ideen ein. Ich sagte zu und lud ihn zu Aufnahmen ein.

Heute beendeten wir die zweite Aufnahme-Session. Und ich bin begeistert. "Vergessen", so der Arbeitstitel des Songs, hat eine Lebendigkeit und Authentizität erhalten, die ich mir im Vorfeld nicht vorgestellt hatte. Wobei es am Ende auch nur ein Zufall war, daraus ein Funk-Stück zu machen. Anscheinend sollte es so sein...     

Es geht voran. Nachdem die endgültige Auswahl der neuen Songs getroffen ist und die Demos langsam Form annehmen, beginnen endlich unsere Aufnahmen für die neue Produktion. Nach langer Zeit der Unproduktivität, ist es eine Wohltat, wieder richtig kreativ zu sein. Ich habe das sehr vermisst.

Würde man mich fragen, was mir am Musikmachen am meisten Spaß macht, dann ist es genau das: Experimentieren, Ausprobieren und etwas Neues entstehen lassen.Natürlich mag ich auch die Live-Performance oder den Mixing Prozess. Aber hier versucht man letztendlich nur, etwas Fertiges darzubieten, oder in die richtige Form zu bringen. Also mehr Handwerk, als Kreativität.

Ich freue mich wahnsinnig darauf, wieder mit Heiner zusammen zu arbeiten. Seit der Pandemie gab es für uns leider nur wenige gemeinsame Momente der Inspiration und des Austauschs. Ich schaue vergnüglich auf die kommende, spannende Zeit und bin zuversichtlich, Euch bald etwas vorstellen zu können. 

Ich muss zugeben, dass ich mich lange Zeit gesträubt habe, deutsch zu singen. Vielleicht lag es daran, dass ich immer unangenehme Assoziationen damit verband. Schlager, Volksmusik, oder auch nur, die vielen belanglosen Songs, die im Radio liefen.

Die Corona-Maßnahmen der letzten Jahre, haben uns als Band ziemlich lahm gelegt. Im Frühjahr 2020 sollte, beginnend mit einer Record Release Party zu "From Small Things" eine Reihe von Konzerten starten. Die Pandemie hat unsere Pläne begraben. Unsere letzten Proben rückten immer weiter in die Vergangenheit. Heiner und ich blieben zwar im regen Kontakt, aber an eine gemeinsame Arbeit war nicht zu denken.

Heiner machte den Vorschlag, statt uns zu ärgern, sollten wir das letzte Album abhaken und neue Songs schreiben. Eine hervorragende Idee! Das Problem: ich hatte zu wenig geeignete Texte, mit denen ich arbeiten konnte. Auch wollte ich nicht wieder auf die Suche gehen, oder lange auf etwas Geeignetes warten. Ich entschloss, eigene Texte zu schreiben. Auf deutsch. Bereits vor vielen Jahren riet mir Toni Krahl von der Band City "...mach es deutsch und mach es rockiger..." Tja, einfach gesagt. Zu diesem Zeitpunkt war ich noch nicht bereit dafür.

Entgegen meiner Annahme, mir fiele sowieso nichts ein und ich könne das eigentlich nicht, klappte dieses Vorhaben unerwartet gut. Ich ließ mich darauf ein und mir schossen so viele Themen durch den Kopf, dass ich Material für mindestens drei Alben habe. Das hat mich selbst erstaunt.